Gute Begleitung von Ehrenamtlichen ausgezeichnet

Am 5. Dezember 2015, dem Internationalen Tag des Ehrenamts wurden vier Projekte mit dem Ehrenamtspreis der ELKB ausgezeichnet. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf der Begleitung von Ehrenamtlichen.

Der Preis wurde in Schweinfurt von Regionalbischöfin Gisela Bornowski, dem Vizepräsidenten der Landessynode Hans Stiegler und der Sprecherin des Fachbeirats Ehrenamt Christa Bukovics übergeben.

Die Preisträger

Förderung von Jungbläser-Ausbilderinnen und -Ausbildern

CVJM Nürnberg-Gostenhof e.V.

Der CVJM Nürnberg-Gostenhof fördert und schult gezielt Nachwuchs im Ausbildungsbereich des Posaunenchors. Durch Schulungsmaßnahmen vor Ort werden vor allem Jugendliche und junge Erwachsene zu Nachwuchslehrkräften ausgebildet, die dann wiederum Kinder und Jugendlichen Posaunenunterricht geben. Während der Ausbildung findet zusätzlich eine Begleitung durch erfahrene Ausbilderinnen und Ausbilder in Einzelcoachings statt. Weiterhin können externe Weiterbildungen besucht werden und auch gemeinschaftsfördernde Aktionen kommen nicht zu kurz. Die Einzelbetreuung auf der einen und das Gemeinschaftsgefühl auf der anderen Seite sollen Jugendliche motivieren, Verantwortung zu übernehmen.

Kirchenmusik ist ein wichtiger Teil der Gemeinde, durch den auch Verkündigungsarbeit geschieht. Zahlreiche Ehrenamtliche sind bayernweit in diesem Bereich aktiv. Der Fachbeirat Ehrenamt möchte die Nachwuchsförderung und das Coaching von Ehrenamtlichen durch den Ehrenamtspreis hervorheben und unterstützen. Bemerkenswert ist, dass das Projekt rein ehrenamtlich getragen wird und eine gute Verknüpfung von Verband und Kirchengemeinde vor Ort stattfindet.

Begleitung im Projekt „Kostenlose Deutschkurse für Asylsuchende, Geflüchtete und Interessierte“

Evangelische Studierendengemeinde Passau

Ehrenamtliche Lehrkräfte geben kostenlosen Deutschunterricht, der primär von Asylbewerbern besucht wird. Die Menschen sollen durch den Spracherwerb einen Weg aus der Isolation finden. In den Kursen, die in unterschiedliche Niveaustufen eingeteilt sind, wird professionelles Lehrmaterial verwendet. Es unterrichten vor allem Studierende der Uni Passau in Zweier-Teams. Zur Vorbereitung auf den Unterricht erhalten die Ehrenamtlichen mindestens einen Tag Schulungen und nötiges Material. Die  Ehrenamtlichen werden von einem kleinen Team (überwiegend Ehrenamtliche) kontinuierlich begleitet und gefördert: Sie erhalten regelmäßig nötige Informationen, können sich mit Fragen und Problemen an eine Ansprechpartnerin wenden und an Workshops teilnehmen, die Themen aus ihrem Engagement aufgreifen.

Die professionellen Deutschkurse gibt es zwar schon seit Jahren, sie erhalten aber durch die aktuellen Herausforderungen nochmal mehr Brisanz und senden ein Signal in die Region. Das studentische Engagement und besonders die gute Ausbildung, Vorbereitung und Begleitung der Ehrenamtlichen durch Ehrenamtliche ist preiswürdig.

Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen

in der Notfallseelsorge der ELKB

Notfallseelsorge ist die seelsorgliche und menschliche Betreuung und Begleitung von Menschen in Krisen- und Notfallsituationen. Es wäre nicht möglich, die Notfallseelsorge alleine mit Hauptberuflichen zu bewerkstelligen. Aber die Ehrenamtlichen sind kein billiger Ersatz. Sie bringen ihre eigenen beruflichen Hintergründe, Lebenserfahrungen und ihre spezielles Engagement mit ein. Dadurch prägen sie die Notfallseelsorge und vertreten auf ihre ganz eigene Art die Kirche in der Öffentlichkeit. Ehrenamtliche und Hauptberufliche sind in der Notfallseelsorge weitgehend gleichgestellt und erhalten dieselbe Begleitung und Qualifizierung. Die Ehrenamtlichen arbeiten im Einsatz komplett eigenständig und selbstverantwortlich. Die Notfallseelsorge profitiert erheblich vom Engagement und von der Begeisterung der Ehrenamtlichen.

In der Notfallseelsorge in Bayern wird das allgemeine Priestertum gelebt. Das ist zum einen eine Reaktion auf die Gegebenheiten (nicht ausreichend Hauptberufliche), zum anderen wird deutlich, welche Bereicherung Ehrenamtliche darstellen. Für preiswürdig hält der Fachbeirat Ehrenamt die Gleichwertigkeit der Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen, die durch gleiche Rahmenbedingungen entsteht. Hervorzuheben sind außerdem die Besonderheiten, unter denen das Engagement stattfindet: belastende Situationen, Zeitpunkt des Einsatzes ist nicht berechenbar, Verfügbarkeit rund um die Uhr. Bemerkenswert ist auch die ökumenische Zusammenarbeit im Bereich der Notfallseelsorge.

Lichtblicke in Bruck

Kirchengemeinde St. Peter und Paul Erlangen Bruck

Die „Lichtblicke in Bruck“ sind verschiedene diakonische Teilprojekte: z.B. Gabentreppe, Mittagstisch, Café, Kleiderladen. Hauptziel ist die Unterstützung Bedürftiger, hierbei besonders die Förderung von sozialen Kompetenzen und die Stärkung des Selbstwertgefühls der Klienten. Durch Begegnung mit anderen wird der Zusammenhalt im Stadtteil gefördert.
Ohne Ehrenamtliche wäre diese Arbeit nicht möglich, deshalb werden sie in die Planung einbezogen. Sie können eigenen Ideen einbringen und verwirklichen. Die hauptberufliche Projektkoordinatorin begleitet und fördert die einzelnen Ehrenamtlichen und die Teams individuell.

Der Fachbeirat Ehrenamt hält insbesondere das diakonische Engagement im Sozialraum für preiswürdig. Die Gemeinde und ihre Ehrenamtlichen reagieren damit auf die Situation im Stadtteil. Bemerkenswert sind das langjährige Engagement sowie die individuelle Begleitung der Ehrenamtlichen.