Ein ausgezeichnetes Projekt - Selbstversorgerhütte Schneelöcherhütte

Ausgezeichnet mit dem Ehrenamtspreis der ELKB 2021
Ein ehrenamtliches Hygieneteam ermöglichte es durch hohen persönlichen Einsatz zwischen den Belegungen, dass die „Schneelöcherhütte“ vielen Menschen in Zeiten des Lockdowns zur Oase werden konnte. Auf der Hütte konnten sich Familien eine Pause von Corona gönnen und neue Kraft schöpfen.

INTERVIEW mit Teammitglied Alwin Pfeiffenberger

Wofür stehen die Gegenstände, die Sie als Symbole für Ihr Projekt Schneelöcherhütte ausgesucht haben?
Wir haben ein Stück Holz fotografiert, weil ohne Holz auf der Hütte einfach nichts geht. Heizen, kochen, spülen, und die Gemeinschaft am Lagerfeuer - alles braucht Holz. Außerdem steht ein Putzlappen mit Desinfektionsmittel für das Projekt bzw. für die aufwändigen Hygienemaßnahmen während Corona.

Was hat das Projekt bei Ihnen zum Leuchten gebracht?
Die Dankbarkeit der Hüttenmieter war ein Leuchten. dass man trotz der Corona-Ausnahmesituation auf der Hütte sein konnte. Ein 90-jähriger Mann konnte noch einmal zusammen mit seiner Familie einen Tag auf der Hütte verbringen. Ein Ehepaar feierte vor 40 Jahren seine Verlobung auf der Hütte und konnte jetzt zum 40. Hochzeitstag wieder mit der ganzen Großfamilie dort sein. Es sind diese Geschichten, die das Projekt zum Leuchten bringen.

Worauf sind Sie besonders stolz?
Stolz ist nicht das richtige Wort; es ist die Dankbarkeit dafür, dass wir es als Hüttenteam geschafft haben, so viele Arbeitsstunden aufzubringen und den Hüttenbetrieb auch unter Corona-Ausnahmebedingungen aufrecht erhalten zu können. Da im Gemeindeleben nichts mehr möglich war, vor allem für Familien mit Kindern, wollten wir den Familien die Möglichkeit geben, sich auf der Hütte in der Natur eine Pause von Corona zu gönnen und neue Kraft zu schöpfen. Allerdings mussten wir dieselben Hygienebestimmungen erfüllen wie Ferienwohnungen und Hotels. In unserem Fall bedeutete dies, dass wir zwischen zwei Buchungen eine komplette Desinfizierung des Inventars mit Austausch aller Bettauflagen und aller Küchenutensilien bewerkstelligen müssen. Die Reinigung dieser Einrichtungsgegenstände muss nach strengen Auflagen erfolgen. Mit diesem Hygienekonzept konnten wir allein im Jahr 2020 für ca. 200 Menschen eine psychologisch wichtige "Flucht" aus Corona bieten. Das unermüdliche, komplett ehrenamtliche Engagement des Hüttenausschusses machte diese Herkulesaufgabe möglich. Die Ausübung jedes einzelnen "Hygieneeinsatzes" dauert insgesamt ca. 10 Mann-/Fraustunden. In 2020 waren das damit ca. 300 Stunden zusätzliches ehrenamtliches Engagement.

Was könnte für andere aus Ihren Erfahrungen heraus Ermutigung sein?
Die Hütte ist den Menschen wichtig. Kinderfreizeiten, Kinderbibeltage, Konfifreizeiten, Kirchenvorstands-Wochenenden, Seminartage für Kinder, Erwachsene und Familien finden dort statt. Das alles gibt den  Menschen ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. Nicht direkt "mit der Hütte", aber "durch die Hütte". Es geht uns nicht darum, nur "Angebote" zu "konsumieren", sondern durch eigenes Zutun jedes Einzelnen etwas Größeres zu schaffen. Es ist auf der Hütte schlicht nicht möglich, sich einfach nur "bedienen" zu lassen. Dieses aktive "Mitmachen" (ohne das es auf der Hütte eben nicht geht) ist es, was die Menschen als so bereichernd empfinden. Dies schafft die zum Teil lebenslange "Bindung" an die schönen Erlebnisse auf der Hütte. Durch die Besonderheit des Erlebens auf der Hütte werden Menschen zu Kreativität, Mut und Zuversicht aufgerufen.

Kirchengemeinde Waltenhofen
Ansprechpartnerin: Sandra Höllisch, ,  Telefon 0831 5207637

Ehrenamtspreis der ELKB - weitere Informationen und ehemalige Preisträger finden Sie hier.

Damit Sie keine Neuigkeiten aus dem Ehrenamt verpassen, können Sie sich hier für den Newsletter anmelden.